Entscheidungen rund um Haus und Garten sind oft langfristiger Natur. Auch der Bodenbelag soll langlebig sein und viele Jahre halten. Während ein Teppichboden schon nach wenigen Jahren dem Sperrmüll geweiht sein kann, überdauern alte Stein- oder Dielenböden oft mehrere Generationen. Empfehlenswert ist eine möglichst vollflächige Verlegung, um ein einheitliches Bild zu schaffen.
Hier geht es um die verschiedenen Arten von Bodenbelag und wie man die beste Entscheidung trifft. Zunächst sollte man sich folgende Fragen stellen:
Wie hoch ist mein Budget?
Gibt es Einschränkungen aufgrund der
Aufbauhöhe (auch in Verbindung mit Trittschalldämmung, gehen die Türen bei einem neuen Boden noch zu?)
Denkmalschutz
haptischen Anforderungen (z. B: Fußwärme)
Fußbodenheizung
Nutzungsklasse (Beanspruchung)
Gibt es Bodenarten, die ich von vornherein ausschließe?
Soll der Boden auch in Feuchträumen verlegt werden?
Welchen ökologischen Kriterien soll der Boden entsprechen (z. B. nur Naturmaterial?)
Habe ich mich bereits auf einen Stil festgelegt (z. B. Eichenoptik)?
Holzboden ist ein klassisches und begehrtes Material. Holzdielen sind größer als Parkett und kosten ca. 20-100 Euro pro qm. Dielenboden ist noch in vielen Altbauten verlegt.
Es gibt Massivholzdielen bzw. Massivholzparkett oder Fertigparkett mit mehreren Schichten: Einer Nutzschicht aus Edelholz und einer HDF-Trägerplatte bzw. Sperrholz. Bei Klick-Systemen kommt noch der sog. Gegenzug dazu. Mehrschichtparkett “arbeitet” weniger als Vollholz, welches sich bei Feuchtigkeit ausdehnt und bei Trockenheit zusammenzieht. Knarrende Böden gibt es heute kaum mehr. Dadurch, dass das Holz nicht mehr mit Nägeln befestigt wird, sondern verklebt, geklickt oder verschraubt wird, kommt es nicht zu Geräuschbildung.
Holzfußboden strahlt Behaglichkeit aus. Man sollte darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger Produktion stammt. Dunkle Böden wirken edel, helle lassen den Raum größer erscheinen. Beim Parkett kann man verschiedene Verlegemuster wählen, z. B. Fischgrät.
Auch Laminat besteht überwiegend aus Holz, es ist hochverdichtet. Auf der Trägerschicht ist jedoch ein Holzdekor aufgeklebt. Laminat hatte früher einen schlechten Ruf, da dieser Fußbodenbelag oft etwas billig wirkte. Heutzutage gibt es sehr hochwertige Produkte, die Echtholz sehr ähnlich sehen. Durch eine besondere Oberflächenstruktur wird Holz simuliert. Eine Trittschalldämmung ist bei Laminat geboten, um für Schalldämmung zu sorgen. Es wird schwimmend verlegt, d. h. ineinandergesteckt und nicht verklebt. Dadurch lässt es sich auch leicht wieder entfernen.
Vinylböden wurden in den letzten Jahren stark nachgefragt. Sie werden auch als Designböden bezeichnet und zählen zu den Kunststoffböden. Unter der transparenten Nutzschicht ist ein Dekorpapier angebracht. Eiche ist sehr beliebt, aber auch Steinoptik ist möglich. Darunter ist die Trägerplatte. Die Beläge sehen Holz sehr ähnlich. Vinyl kann vollflächig verklebt werden, dann benötigt man keine Trittschalldämmung und er kann sogar in Feuchträumen verlegt werden. Früher gab es Produkte mit Weichmachern, die werden heute hoffentlich nicht mehr angeboten. Beim Kauf von PVC-Böden sollte man bezüglich Weichmachern jedoch noch wachsam sein.
Die Oberfläche hat eine Rutschhemmung, da sie, wie hochwertiger Laminatboden, strukturiert ist.
Der Vorteil von Fliesen- oder Steinboden ist die hervorragende Wärmeleitfähigkeit. Auf diese sollte man bei Fußbodenheizungen achten. Warmer Fliesenboden ist sehr angenehm. Das Naturmaterial lässt sich auch hervorragend reinigen. Je nach Modell können Fliesenböden etwas altbacken wirken, für größere Räume können sie aber auch mondän aussehen.
Teppichböden gibt es in verschiedenen Varianten. Gerade für Schlaf- oder Kinderzimmer sind sie beliebt. Jedoch ist die Reinigung sehr aufwendig. Teppichfliesen haben den Vorteil, dass sie bei Verschmutzung einzeln ausgetauscht werden können. Hier hat man auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Farben kreative Verlegemuster zu realisieren. Auslegware als Rolle ist jedoch oft preisgünstiger. Teppich gibt es als hochwertiges Naturmaterial, aber die meisten sind Kunststoffböden.
Aus der Rinde der Korkeiche wird das Material gewonnen. Korkboden ist also natürlich. Die Oberfläche ist sehr weich, was sie auch empfindlich für Abdrücke von Möbeln oder Laufspuren macht. Bei verklebter Ausführung ist Kork auch für Fußbodenheizungen geeignet. Die Auswahl an Oberflächen ist nicht ganz so vielfältig wie bei anderen Bodenbelägen, jedoch tut sich auch hier gerade viel.
Linoleum ist ein Naturmaterial aus Leinöl, Jute, Naturharz, Kork- und Holzmehl. Man kennt den Bodenbelag z. B. aus Schulgebäuden. Er erfreut sich aber auch in Privaträumen zunehmender Beliebtheit, besonders gut passt er zu moderner Architektur. Farblich sind kaum Grenzen gesetzt. Es gibt auch Stein- und Holz-Nachbildungen. Die Strapazierfähigkeit überzeugt. Linoleum gibt es in verschiedenen Verlegearten, er ist als Auslegeware oder als Klick-Variante erhältlich.
Als Aufbau gilt die gesamte Konstruktion oberhalb des Untergrundes (Fußbodenheizung, Estrich Dämmung, Bodenbelag). Da kommen oft ca. 9 cm zusammen. Wenn der Bodenbelag ausgetauscht werden soll, dann sollte man den alten Bodenbelag messen und maximal den Abstand zu den Türen aufschlagen.
Dehnungsfugen sollten bei großen Räumen eingeplant werden. Sie ermöglichen dem Bodenbelag sich auszudehnen. Dehnungsfugen bestehen z. B. aus Silikon. Bei Laminat, Parkett, Fliesen und Kork sollte man diese einplanen. Dehnungsfugen können an den Wänden und beim Übergang von Raum zu Raum eingearbeitet werden.
Der Wärmedurchlasswiderstand kann anhand der Wärmeleitfähigkeit und der Bodendicke berechnet werden. Er wird als "m² K/W" angegeben. Hier sind ungefähre Werte bei durchschnittlichen Bodenbreiten aufgeführt. Es gilt: Je kleiner, desto besser!
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