Bereits vor dem ersten Spatenstich Kosten sparen? Das geht: Sei bei der Grundstückssuche wachsam und vorausschauend. Die Größe des Bauplatzes entscheidet maßgeblich über den Preis. Je kleiner der Grund, desto kostengünstiger kommst Du weg. Womöglich sind ein paar weniger Quadratmeter ausreichend?
Schaue außerdem nach einem Grundstück etwas außerhalb der Ballungsräume. Ein längerer Arbeitsweg kann sich lohnen, zumal die meisten B-Lagen gut an die örtliche Infrastruktur angebunden sind. Nicht zuletzt ist der Hausbau auf einem ebenen Grundstück preiswerter als auf einem Bauplatz in Hanglage.
deineBAUSTOFFE Profi-Tipp: Du kannst beim Grundstückskauf zusätzliche Kosten sparen, wenn der Baugrund bereits voll erschlossen ist.
Nicht nur in der Grundstücksgröße, auch in der Wohnfläche liegt Sparpotenzial. Jeder Quadratmeter kostet bares Geld, sowohl beim Erwerb und Bau als auch später beim Unterhalt. Schließlich will jeder Winkel des Hauses beheizt und beleuchtet werden. Wer also bereit ist, in punkto räumlichem Komfort ein paar Abstriche zu machen, kann die Gesamtkosten reduzieren.
Besonders kostenintensiv ist ein Keller. Verzichte auf den Extra-Raum im Untergeschoss, lassen sich bis zu 50.000 Euro einsparen. Platz zum Verstauen kann ein Dachboden bieten, den Du auch im Nachgang noch ausbauen kannst.
Der Staat greift Bauherren finanziell unter die Arme. Ein Blick auf die verschiedenen Förderprogramme lohnt sich: Am bekanntesten sind die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) . Daneben unterstützen die sechzehn Bundesländer mit speziellen Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen den Hausbau. Möglichkeiten sind das Baukindergeld für den Hausbau mit Nachwuchs und Bausparverträge, darunter Wohn-Riester. Informiere Dich vorab bei Deinen lokalen Banken oder bei Spezialisten zur Baufinanzierung.
deineBAUSTOFFE Profi-Tipp: Mehr zum Thema Förderprogramme für Sanierung und Renovierung liest Du hier.
Mehr Köche verderben den Brei und lassen das Budget unnötig in die Höhe schießen? Nicht unbedingt. Beim Hausbau kann es sich auszahlen, wenn Du mit einem Architekten zusammenarbeitest – besonders dann, wenn Du wenig Zeit und Muße hast, Dich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Profi hat sämtliche Kostentreiber im Blick und kann preisbewusste Bauherren gezielt beraten. So weißt Du sofort, welche Wünsche realistisch umsetzbar und wo Abstriche sinnvoll sind.
Das Dach bestimmt die Optik des Hauses und ist einer der großen Kostenfaktoren. Gibt es keine baurechtlichen Vorgaben, kannst Du mit der Wahl der Dachform das Budget minimieren. Flachdach und Satteldach sind in der Regel am günstigsten. Je aufwändiger die Konstruktion des Dachstuhls, desto höher die Kosten. Das sogenannte Walmdach liegt im oberen Preissegment.
Auch die Dacheindeckung birgt Sparpotenzial: Dachsteine sind um fast die Hälfte günstiger als Dachziegel.
Raumteiler im Haus können als Massivwand oder als leichte Trockenbaukonstruktion errichtet werden. Letztere sind schneller eingezogen und unterm Strich günstiger. Du kannst die Wände zudem sofort tapezieren, was den großen Vorteil hat, dass lange Trocknungszeiten entfallen und Du das Haus eher beziehen kannst. Auch das birgt Sparpotenzial – zum Beispiel, wenn Du bis zum Umzug zur Miete wohnst.
Holzfenster sehen schick aus und sind hochwertig. Die Qualität hat jedoch ihren Preis. Je nach Ausführung musst Du mit mindestens 50 Prozent Mehrkosten rechnen im Vergleich zu Kunststofffenstern. Diese sind noch dazu pflegeleichter. Wenn Du also optisch flexibel bist, lohnt sich der Kostencheck beim Fensterbau.
Bei manchen Hausanbietern ist die Fassade im Preis inkludiert. Ist dies nicht der Fall, können hohe Kosten auf Dich zukommen, wenn Du Dich für Klinker, Holz oder Trespa-Fassadenplatten entscheidest. Die günstigste Variante ist die Putzfassade. Ein Anstrich kann die Optik aufwerten, ist aber kein Muss.
Beim Thema Bodenbelag haben Bauherren die Qual der Wahl: Parkett, Laminat, PVC, Fliesen oder Teppich sind die gängigen Varianten. Am teuersten sind Echtholz- und Fliesenböden mit rund 75 Euro pro Quadratmeter. Laminat beginnt bei rund 25 Euro pro Quadratmeter. PVC- bzw. Vinylböden haben ihr Image inzwischen aufpoliert und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sogenannter Designboden, der Parkett zum Verwechseln ähnlich sieht, ist bereits ab knapp 40 Euro pro Quadratmeter erhältlich.
Sparpotenzial steckt im Detail: Zum Hausbau gehört auch die Einrichtung. Hier kannst Du die Gesamtkosten senken, indem Du Dich für gute Standard- statt Premium-Lösungen entscheidest – beispielsweise bei Wandfliesen, Küchenfronten, Armaturen und Badkeramik. Gleiches gilt für den Innenausbau: Systemtreppen mit vorgefertigten Bauteilen kosten deutlich weniger als individuelle Modelle, die aufwändige Handwerkerarbeiten voraussetzen.
Selbst sind die Bauherren: Wer Zeit und ein wenig handwerkliches Geschick hat, kann durch Eigenleistungen bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten einsparen. Das entsprechende Werkzeug kannst Du in der Regel leihen oder günstig online kaufen. Es ist empfehlenswert, Helfer zu organisieren, die Dir auf der Baustelle von Zeit zu Zeit unter die Arme greifen.
Wichtig zu wissen: Eigenleistungen sind immer mit Gefahren verbunden. Ein ausreichender Versicherungsschutz ist Pflicht.
Versicherungsbeiträge schlagen zusätzlich zu Buche, sind aber verkraftbar, wenn man durch Eigenleistungen einiges an Budget einspart. An dieser Stelle solltest Du nicht sparen – Sicherheit geht schließlich vor. Folgende Versicherungen beim Hausbau in Eigenregie sind ratsam:
Ein Haus ist für die meisten Bauherren eine Investition fürs Leben: Sparen ja, Kompromisse nein! Plane vorausschauend und bedenke bereits beim Hausbau in jungen Jahren altersgerechte Lösungen mit. Dazu zählen breite Türöffnungen, geräumige Bäder, ebenerdige Duschen, stufenlose Eingänge und ausreichend Zimmer im Erdgeschoss.
Ein nachträglicher barrierefreier Umbau wird mitunter zwar finanziell bezuschusst, geht aber trotzdem ins Geld.
Es kann sich lohnen, einige nicht dringend erforderliche Arbeiten auf später zu verschieben. Dazu zählen zum Beispiel der Dachausbau, das Errichten eines Carports und die Gartengestaltung. Du kannst Dein neues Eigenheim eher beziehen, was möglicherweise Mietkosten einspart. Außerdem kannst Du Handwerkerleistungen, die in den Folgejahren entstehen von der Steuer absetzen. Pro Jahr lassen sich maximal 6.000 Euro geltend machen, was eine Rückzahlung von bis zu 1.200 Euro bedeutet.
Wer vorausschauend plant, Preise vergleicht, sich für Standard statt Premium entscheidet und bei der Grundstücks- bzw. Wohnfläche Abstriche macht, kann beim Hausbau viel Geld sparen. Von der Dacheindeckung bis zu den Badarmaturen: In jedem Winkel Deines neuen Eigenheims steckt Potenzial zur Kostensenkung. Eigenleistungen können die Gesamtkosten zusätzlich um bis zu 20 Prozent senken. Plus: Der Staat bezuschusst Deine Baukasse. Es lohnt sich also, nach passenden Förderprogrammen Ausschau zu halten. Dein Haus soll lebenslanges Wohnglück versprechen – investiere also ausreichend Zeit in die preisbewusste Planung. Es lohnt sich im Regelfall immer.
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